Die Weinstadt der "Zeller Schwarze Katz" +++ Kurzmeldungen +++ ...klick hier!
Häb | Schlagmesser |
Häbestädter | die Zeller, werden so von den Nachbargemeinden spöttisch genannt, weil viele von ihnen früher mit der Häb die Lohe schlagen gingen |
hähh? (kurz und scharf gesprochen) | wie bitte? |
Hainzelmännche | kleine Hausmacher Wurstringe von Blut- und Leberwurst |
Haisprengat, Heischreck, Huhhepper | Heuschrecke, Grashüpfer |
hall dich! | halte dich! mach es gut! |
halwawähs | halbwegs, ungefähr |
Hamm, Zeller Hamm | Moselschleife bei Zell, von "Hamm" (germ.) = Schinken, der "Zeller Hamm" hat die Form eines Schinkens |
Hämmschoh | Wagen-, Radbremse, Bremsklotz, wird talseits unter dem Rad angebracht, um Wegrollen zu vermeiden |
Hawwel, en Hawwel | Haufen, ein Haufen, eine Hand voll |
Häwwe, Häwweschnaps | Hefeschnaps, aus dem Hefebodensatz bei der Weinherstellung gebrannter Schnaps, etwas für Liebhaber, nicht mit "Trester" (siehe unten) zu verwechseln, gewöhnungsbedürftiger Geschmack |
Häwweläppche | Hefelappen, ein Küchentuch o. ä., von dem ein Zipfel in Hefeschnaps getränkt wurde, welches man kleinen Kindern angeblich wie einen Schnuller zum "nuckeln" gab, damit sie ruhig einschlafen konnten |
Hannesflippcher | kleine Äpfel, Holzäpfel |
Hebamme | |
![]() | "Hebamme", ein aus drei mit am Ende zu Haken gebogenen Drähten bestehendes Handwerkzeug mit Holzgriff zum Entfernen eines in der Flasche verschwundenen Weinkorkens, auch für widerspenstiger oder störrischer Mensch, weil der Kork beim Herausfischen ebenso widerspenstig ist. Die Hebamme wird in der Zeller Mundart wegen seiner Drahtkonstruktion auch "Dreijdroht" genannt. |
hebbe | springen, hüpfen, "huhhebbe" = hochhüpfen |
Hebbelhäisje | Hüpfspiel |
hegge | heben, hochheben |
heh | hallo |
Henkelmann | Essenträger |
hennaweats, hennafotzisch | hinterhältig |
hennischdofeedisch | von hinten nach vorne; verkehrt herum |
hermedisch | überdrüssig |
herum | erimm |
Herrgottsengel, Herrgottsdeersche | Marienkäfer |
Hillisch | Polterabend, vor der Hochzeit wird vor dem Haus des Brautpaares, meist bei der Braut, gepoltert, in Zell auch "schläiwe" = schleifen, genannt |
Himm | Hemd |
Hixel | Seitenwanderhöhung beim Erntewagen |
Honnnekawwie | Hahnenkaffee, Kaffeeklatsch der Winzerinnen nach Abschluss des Rebenbindens im Weinberg |
Hornochs | "Hornochs" im Sinne von "du Hornochse", Schimpfwort für jemanden, der mit roher Kraft nichts oder das Falsche erreicht |
Hossbes | Depp, ein doller Mensch, auch Ehemann |
Hott | Rückentrage der Winzer |
Hotzelheck | hintere Straße, die bergseits parallel zur Schloßstraße verläuft |
haudere, Houderer | schlecht, unordentlich, arbeiten, rackern, einer, der schlecht arbeitet |
Houderkätt | Zappelphillip |
Hubbe | Höhe, Bergkuppe, Haufen |
huddele, huhdele | oberflächlich arbeiten, "nur net huddele!" = nur nicht unordentlich arbeiten! |
huddisch | schnell, flott, hurtig |
Huhbaner | Hochbeiner, Tier mit hohen Beinen, Heuschrecke |
Huhpisser | Hochstapler, Angeber |
Huhwaasa, Huhmuusel | |
![]() | Hochwasser, hohe Mosel, Sprüche: "dat Looda well imma widda ous em Bett" = das Luder will immer wieder aus dem Bett heraus, "gugge kumme dorf se, awa net esu fiawitzisch säin" = gucken darf sie, aber nicht zu vorwitzig sein" |
Huhwaasawääda | Hochwasserwetter, Sturm und Regen im Herbst und im Winter, was in der Regel Moselhochwasser mit sich bringt |
Hunnsbuggel | Hunsrück |
hutsche | sitzen, hocken, "hutsch dich!" = setz dich! |
I-Dötzche | Schulanfänger |
iewa | über, verdorben |
imstrebbe, imzehje | umziehen, Kleider wechseln |
Inkbitt | flache Holzbütt |
japse | nach Luft schnappen, kurzatmig sein |
joohmere (offenes "o") | jammern, sich beklagen |
juggele | langsam fahren |
Juppe | Jacke, Weste |
Kaamt | Zeller Ortsteil auf der linken Moselseite, keltischer Ursprung, (Zell wurde von den Römern gegründet), vollkommen eigener Dialekt mit ganz anderer Aussprache als das Zeller Platt, siehe: www.storkie.de mit Vertonung |
Kaawe | |
![]() | Rebstockwurzeln |
Kaduun, Kawumm | Schwung, Kraft |
kagge | Stuhlgang haben |
kahle Mettwoch | Buß- und Bettag, an diesem ehemaligen evangelischen Feiertag wurde gerne der "Neue" in den Kellern direkt vom Fass probiert |
Kamelle | Bonbons |
kamelle, zoh | etwas zu sagen haben, "dä hott näist zoh kamelle" = er hat nichts zu sagen |
Kapp | Mütze, Kappe, "näwa dea Kapp laufe", neben der Mütze laufen, nicht richtig im Kopf sein |
Kapée, schwer von Kappée sein | schwer begreifen |
Kappes | Weißkohl, "ruude Kappes" ist Rotkohl, auch für Unsinn, Blödsinn, "dä reed Kappes", der redet Unsinn |
karo ähnfach | ganz einfach |
Katzoff | Fleischer, Schlachter, Metzger, aus dem Jüdischen |
Kawennsmann | schweres Teil, schwerer Brocken, schwerer Stein |
kawubbdisch | mit Elan, mit "Schmagges", mit Schwung, heftig |
Kawwieblech | |
![]() | Kaffeeflasche aus Metall, i.d.R. Aluminium, früher auch Emaille, auch stoffummantelt, Vorläufer der Thermoskanne |
Kawwiedaalche | kleines Gebäckstück, "Teilchen" |
Kawwievisit | Kaffekränzchen, von "visite" (franz.) = besuchen |
Keeje | Kirschen |
Keelestohd | frühere Bezeichnung für den "Lindenplatz", von "Kegelbahn", Moselstraße in Zell zwischen kath. Kirche und Haus von Lothar Bremm, früher Hotel Amlinger, später Kessler |
Kehr | Weg, der im Anstieg auf den Berg durch die Weinberge oder durch ein - steileres -Bachtal führt, "Zeller Kehr", "Corrayer Kehr" |
Keldalous | "Kelterlaus", Beule am Kopf, wenn man gegen den Schwengel (Pumphebel) am Kelter gestoßen ist |
Kennaschees | Kinderwagen |
kermse | husten mit Schleimauswurf |
kess mech zo Bullay | wörtlich "küss mich in Bullay!" "Du kannst mich mal!" im Nachbarort Bullay konnte seinerzeit einem Bösewicht aus Zell nichts geschehen, da dort eine andere Gerichtsbarkeit galt |
Kieschtsche, Keeschtsche | Endstück vom Brot, auch "Knoartze" |
Kinkalitzja | Kleinigkeiten |
klaue | stehlen |
Klääfosch | Klebarsch, jemand der (aus der Wirtschaft) einfach nicht nach Hause gehen kann |
Kläpp | Schläge, "dä kreet Klepp", der kriegt Schläge, er wird verhauen |
Klebba | der Mund, das Maul, "hall mohl die Kebba!" - halt mal den Mund! |
Klempsche, Klempscha | Bonbon (s), von "Klumpen" |
klenne | nach der Weinlese Resttrauben abernten, wurde früher von Nichtweinbergsbesitzern, oft von Kindern, legitim als Nebenerwerb im fremden Weinberg nach der Lese betrieben, die Trauben wurden dann z. B. "beim Korn im Wendebäidel" nach Gewicht verkauft |
Kletsch | kleiner Moselfisch, als Köder beim Angeln benutzt, zum Verzehr zu klein |
Kligga | Murmel, Spielkugel, auch "Märwel", "Kligga spille" = mit Murmeln spielen, die Kinder versuchten die Murmeln bei einem Abstand von ca. 2 Metern möglichst direkt in das "Märwelekäijlsche" (kleine Vertiefung im Erdreich) zu werfen, wenn dies nicht gelang, mussten die Murmeln mit gekrümmtem Finger so lange weiter "geschubst" werden, bis sie endlich im "Käijlsche" waren, im Stadtteil Merl: "Miffere" |
Klimbakasde | Klavier, Klimperkasten |
klott | empfindlich |
Klousena Päifje | Klausener Pfeifchen, eine kleine Pfeife aus Zucker, mit der man richtig pfeifen konnte und die - wenn man genug gepfiffen hatte - gelutscht und aufgegessen wurde, eine süße Kindheitserinnerung! Die Pfeifchen hatte die Klausener Wallfahrtspilger den Kindern mitgebracht. |
Klousda | |
![]() | Schloss, Bügelschloss |
klucksisch Hohn | brütendes Huhn, auch mit "g" |
Klüngel | Zusammenhalt, ähnl. Kölsche Klüngel auch Club, Clique, sich was zuschieben |
Kluhster | Krankenhaus von Zell, von "Kloster" |
knaatsche | jammern, "Knaatschkopp" = Jammerlappen |
knaidele | nörgeln, meckern |
Knaideler, Knaideloosch | Nörgler, Meckerer |
Knäipche | kleines Messer |
knättsche | beim Essen unapetittliche Geräusche erzeugen |
Knallkopp | widerspenstiger Mensch |
Knelles | Hinterkopf |
Knepp | Knoten |
Knoartze | Reststück, Endstück vom Brot, auch "Kieschtsche" oder "Keeschtsche" |
knoddere | meckern, nörgeln |
knouserisch, knuschdisch, knuschdarisch, koarisch | geizig, "koarischa Hund", geiziger Mensch |
Knubbe | Beule, auch für einen kurzgewachsenen kräftigen Menschen |
Knuusel | unsaubere, unordentliche Frau |
Koar, Schubkoar, Stuuhskoar | Karre, Schubkarre, Stoßkarre |
Kokolf | Amsel |
Kollekaste | Kohlenkasten, stand neben dem Ofen mit der Tagesration Kohlen zum Nächfüllen des Kohleofens im Wohnzimmer oder Kohleherdes in der Küche, Redewendung: "Wo fohre ma hin? Mit der Hand in de Kollekaste!" , bedeut: "wir fahren nirgend wo hin" |
Koorscht | Hacke |
koscher | sauber, aus dem Jüdischen, dä is net ganz koscher = der ist nicht ganz sauber (irr im Kopf) |
Kosda | Kirchendiener, Küster, Kosdajäp = Spitzname für einen Küster namens Jakob |
Koul, Käijlche | Vertiefung, kleine Vertiefung, Grube, Kuhle |
kraische | weinen, heulen |
krakehle, kragiele | laut und unflätig schimpfen |
Krebbeschesser | Spitzname für die Bewohner der Vorstadt Corray (zwischen Altstadt und Merl), am Moselufer gab es aus Zeiten vor der Moselkanalisierung zahlreiche Krippen, lange vom Land aus Richtung Moselmitte führende künstlich aus Steinen gefertigte Landzungen, die Corrayer, sagt man, wenn man sie ärgern wollten, haben dort ihre Notdurft verrichtet, eigentlich eine saubere Angelegenheit mit natürlicher Wasserspülung |
Krembel | Sachen, Angelegenheiten, "dä ganze Krembel gieht ma off die Rummel" = die ganze Angelegenheit steigt mir zu Kopf |
Kressdaach | Weihnachten, von "Christtag" |
Kriedele, kriedelisch | Unbehagen, "äich krehn die Kriedele" = mir wird es unbehaglich, ich kriege die Krise, unbehaglich |
Kriewe, Kriewele | |
![]() | Speckstückcken in ausgelassenem Schweinschmalz ("Krieweschmalz") |
Krobbatt | kleiner Kerl, "en klaane Krobbatt", von "Krüppel" |
Krohm | Kram, Sachen |
Krollesja | Locken, dichte Locken |
Krolleskopp | Lockenkopf |
Krombereschnittscha | Kartoffelschnitten, Kartoffelpuffer, Reibekuche |
Kromberperrsch | Kartoffelkiste |
Kromberstambes | Kartoffelpürree |
Krombier, Krombere | |
![]() | Kartoffel, Kartoffeln |
Kronne | Wasserhahn |
Krott | kleines Kind, kleines Wesen, "Marjuh, wat fia en klaan Krott!" - "Maria, Josef, was für ein kleines Kind!" |
Kroud robbe | jäten, Kraut ausrupfen |
Krouder, Kroudela | Krämer, Kleinkrämer, engstirniger Mensch |
Krummes | Krummmesser, krummes Winzermesser |
kruuschdele | unkoordiniert arbeiten, "herummengen" |
Krutsch | Frosch, von "Kröte" |
Kubbe | Haufen, Hügel, "Moldaiewelkubbe" = Maulwurfshügel, "Säischoamesekubbe" = Ameisenhügel |
küss mech zo Bullay | wörtlich "küss mich in Bullay!" "Du kannst mich mal!" im Nachbarort Bullay konnte seinerzeit einem Bösewicht aus Zell nichts geschehen, da dort eine andere Gerichtsbarkeit galt |
Kumma, Kimmasche | Gurke, Gürkchen |
Kummiunsbloom | Kommunionsblume, Hortensie als Topfpflanze, früher übliches Kommunionsgeschenk, die Mädchen freuten sich noch darüber, aber die Jungen!? |
Kummiunsuhr | Kommunionsuhr, sie wurde in der Regel von den Paten dem Kommunionskind geschenkt, in der frühen Nachkriegszeit war es oft eine KIENZLE für 16 Mark, "die sechszehner Uhr", es gab sie mit schwarzem und mit weißem (vornehmer) Ziffernblatt |
kunnisch | kundig, weise |
Kuseng | Vetter, von "Cousin", (franz.) |
Kusien | Nichte |
Kuuscht, Kieschtsche | Rinde vom Brot, meist das Endstück |
Laaf | Laube, hier: Platz am "Schwarze Katz Brunnnen", (unna da Laaf" = unter der Laube am "Schwarze Katz Brunnen" |
Läbbdaach, ze | zu Lebzeiten, "all ze Läbbdaach net", zu Lebzeiten nicht, niemals |
Labbes | Taugenichts |
Laie | |
![]() | Dachschiefer |
Laiekoul | Schiefergrube |
Läiskoul | Stelle zwischen Hals und Hinterkopf, von "Läusegrube", die Grube, das Grübchen, wo sich am Hinterkopf die Läuse sammeln, was früher nicht unbedingt eine Seltenheit war, "eich hauen dir off die Läiskoul", ich schlage dir auf den Hinterkopf |
Lamberie | Fußleisten (aus franz.) |
Lamäng, ous der Lamäng | von "la main" - die Hand (franz.) aus der Lamäng - frei von der aus der Hand |
lange | ausreichen, genügen, "dat langt aweile", das reicht jetzt, auch für anreichen ("onlange"), auch für Hiebe verteilen, "dou krehs ahn gelangt", du kriegst einen Schlag auf die Wange |
langs | vorbei, "loohs mich mohl langs!", lass mich mal vorbei! |
längs | neben, "längs von der Strooß", neben der Straße |
Laatsche | Pantoffeln, auch für Füße |
Läwwawuuscht | Leberwurst |
Lebsdaach | wörtlich: Lebenstag, "all de Lebsdaachs net" alle Lebenstage nicht, bis zum Ende meines Lebens nicht |
leedisch | leer, nichts (mehr) drin |
lefte, huhlefte | heben, hochheben |
leck mich am Osch | leck mich am A... - hat in Zell nicht die negative Bedeutung wie andernorts, z. B. "leck mich am Osch, wie schien!" - "leck mich am A..., wie schön!" ist Ausdruck höchster Begeisterung |
letsche | Steine werfen, Steine ins Wasser werfen |
Lienabank | |
![]() | ehem. Ruhebank - inzwischen als Rekonstruktion wieder neu aufgestellt - unter einem Bogen der damaligen Moseltalbahnviadukte, "unna Binningisch", unterhalb vom Haus Binninger, Nähe Rathaus, hier saßen die alten Männer und erzählten sich was und logen dabei auch, daher "Lienabank", Lügnerbank, bei Dunkelheit war die Lienabank auch beliebter Treffpunkt von jung Verliebten, das Lienabanklied |
lo | da, dort, "lo leijt e", da liegt er |
Lombe | Lumpen, i. d. R. für unehrliche Menschen, Gauner |
Lombekräma, Lombesäckel | Lumpenkrämer, Lumpensack, Lumpenhändler, unehrlicher Mensch, Gauner |
Lookus | Toilette, Klo, von "lokus", der Ort (lat.) |
louder | allerhand, viel, viele |
Lousert, Lousjung | vorlauter, frescher Junge |
loustere | hören, zuhören, als angehender Vater samt Familie auf die Geburt eines Kindes warten |
Lubba | Schnuller "Holl demm Kend emohl die Lubba ous demm Moul!" - Nimm dem Kind mal den Schnuller aus dem Mund! |
Luh | Lohe, Gerblohe von der Eichenrinde, wurde mit der Häb geschlagen |
Luhbrand | geschälte Eichenrinde, welche als Brennholz gebraucht wurde |
Lumbatius | Gauner, von "Lump", ein solcher als "Heiliger" hochstilisiert |